29. April 2024

Der kleine Tim und die Mäuse – Bande

Am Rande einer großen Stadt, in der es sehr laut ist und jede Menge los ist wohnt Tim. Jeden Morgen fährt er mit dem Schulbus in die Stadt zur Schule und nachmittags wieder zurück.

Seine Eltern haben, fernab dieser Stadt einen kleinen Bauernhof, der von vielen Feldern und einer großen Wiese umgeben ist. Den ganzen Sommer über bauen die Bauern Getreide auf den Feldern an. Auf den Wiesen wächst hohes Gras, was Tims Vater mäht. Damit die Hasen, die sie auf dem Bauernhof haben immer frisches Heu zur Verfügung haben. Das Heu für die anderen Tiere lagern sie in einer Scheune, welche direkt an das Bauernhaus an grenzt.

Auf dem Bauernhof selbst gibt es aber noch andere Tiere. Tim selbst hat ein Pferd, mit dem er gern übers Land reitet. Er genießt oft das schöne Wetter, die Sonnenstrahlen und die Ruhe die er hat. Aber auch die wenigen Kühe und Schweine, die sie haben müssen versorgt werden. Tim hilft seinen Eltern oft dabei.

Im Haus selbst lebt aber auch noch die schwarz weiße Katze Mimmie. Sie ist ein geselliges Tier und hat sogar eine Aufgabe. Mäuse fangen, die sich immer und immer wieder im Haus verkriechen und die Lebensmittel der Familie an nagen. Immer wieder erwischt Mimmie so eine Maus, die sie Tim als Dank, weil sie in der Familie leben darf vor die Füße legt.

Eines Tages trug es sich zu, dass Tims Eltern in die Stadt zum einkaufen fahren wollten. „Tim wir fahren in die Stadt. Möchtest Du mit kommen?“ sprach Tims Vater. „Nein, nein, fahrt ihr nur. Ich bleibe hier.“

Während Tim alleine im Haus war überlegte er was er nun anstellen sollte. Er ging in die Küche und setzte sich auf die Bank am Küchentisch, der unter dem Fenster stand. So konnte er hinaus schauen. Und während er seinen Blick über die Felder streifen lies bemerkte er, wie irgend etwas unscheinbares an ihm vorbei lief. Er sah nach, fand aber nichts. Eines wusste er aber. Mimmie konnte es nicht sein. Sie ist viel zu groß.

Er beschloss seine Hausaufgaben zu erledigen und machte sich auf den Weg in sein Zimmer um sein Schulzeug zu holen. Gemächlich lief er die Treppen hinauf, genau so auch wieder hinab und nahm wieder am Küchentisch Platz. Er breitete seine Schulsachen aus und fing an seine Aufgaben zu erledigen. Plötzlich horchte er auf. „Was ist das für ein rascheln?“ dachte er.
Links neben dem Tisch befanden sich die Küchenmöbel an der Wand, wo die Familie ihr Geschirr verstaut hatte, der Kühlschrank war und auch der Herd, wo sie ihr Essen kochten. Nur im Hängeschranke über der Spüle waren vereinzelt Essensvorräte verstaut. Tim öffnete alle Schränke, sah sogar in den Herd und den Kühlschrank. Doch er fand nichts.

„Hm, da hab ich mich sicher verhört“ sprach er leise und ging zurück zum Tisch um seine Hausaufgaben weiter zu erledigen. Ganz vertieft war er, so dass er nicht bemerkte, dass eine kleine Maus auf dem Küchentisch saß. Tim schaut auf und erschrak, als er die Maus sah. Die Maus war ebenso erschrocken und rannte davon. Er legte sein Schulzeug beiseite und rührte sich nicht mehr von der Stelle. „Vielleicht kommt sie ja wieder?“ murmelte er so leise, dass man es kaum hören konnte.

Schon raschelte es wieder. Tim blieb still sitzen und bewegte sich nicht mehr. Als er an den Vorratsschrank sah, der genau gegenüber vom Tisch stand, beobachtete er die Maus wie sie heraus krabbelte und eilig im Geschirrschrank verschwand. Ihm fiel auf, dass er zuvor die Schranktür nicht richtig verschlossen hatte. Er wollte schon aufstehen da entdeckte er eine zweite Maus. Diese saß auf dem Küchentisch und schnüffelte an seinem Schulzeug herum.

Vorsichtig versuchte Tim aufzustehen, ohne die Maus auf dem Tisch zu erschrecken. Leise schlich er zum Geschirrschrank öffnete die Tür erneut. Doch die Maus war weg.

„Was mach ich nun?“ überlegte Tim. „Ich werde die Maus auf dem Tisch mit Käse locken.“ Doch als er mit dem Käse zum Tisch kam, war auch die zweite Maus wieder verschwunden. Er aß also den Käse selbst. Und widmete sich erneut seinen Hausaufgaben.

Draußen vor dem Haus hielt ein Auto. Es waren Tims Eltern, die vom einkaufen zurück kamen. Tim rannte heraus und half den Eltern beim tragen der Einkäufe. „Nun Tim was hast du die ganze Zeit gemacht?“ wollte sein Vater wissen. „Hausaufgaben“ erwiderte Tim. Von den Mäusen die er gesehen hatte erzählte er nichts.

„Tim,“ sprach die Mutter. Wir werden heute am späten Nachmittag ins Kino gehen. Dein Vater und ich. Meinst Du das Du alt genug bist und es schaffst abends einmal alleine zu bleiben?“ „“Klar Mama, ich bin doch schon 11. Ich schaffe das auch mal alleine zu bleiben. Ich werde in mein Zimmer gehen und ein Buch lesen bis ihr wieder zu Hause seit“ Doch er hat natürlich ganz andere Pläne.

Das Schulzeug lag noch immer auf dem Küchentisch. Tim packte es zusammen und lief die Treppen hoch in sein Zimmer. Er schmiedete Pläne, wie er die Mäuse hervor locken könnte.

Am späten Nachmittag fuhren Tims Eltern ins Kino. Tim war also wieder allein zu Hause und lag zunächst im Wohnzimmer auf der Couch um etwas fern zu sehen. In der Küche hatte er vorher kleine Käsekrümel verstreut, die die Mäuse heraus locken sollten.

Während Tim auf der Couch lag sah er etwas auf der Lehne herum huschen. Es war eine Maus, die ihm vorsichtig immer näher kam, stehen blieb und weiter lief. Als sie nah genug heran war schob Tim ohne einen Ton zu sagen die Hand hin. Die Maus jedoch ging zunächst einige Schritte zurück. So dauerte es noch knapp zehn Minuten, bis sie an Tims hand schnüffelte und auf sie kletterte. „Na kleines Fräulein, wer bist du denn?“ sprach er ganz leise. Die Maus sah ihn und sprach: „Ich bin Gerda.“

„Wie bitte? Hast Du etwas gesagt? Du kannst sprechen?“ „Ja ich bin Gerda, offensichtlich kannst du mich ja auch hören.“ Tim glaubte nicht was er da sah und war völlig aus dem Häuschen. „Wie kann das sein, dass ich die Mäuse verstehen kann?“

Gerda war das völlig egal. Sie hatte nur noch Angst um ihre Mäuse Familie. Jetzt wo Tim sie entdeckt hatte. Tim, der wissen wollte wie sie zu ihnen ins Haus gekommen seien ging mit Gerda in die Küche.
„Wir leben schon sehr sehr lange bei Euch. Da unten im Schrank.“ Gerda zeigte auf den Vorratsschrank. „Eines Tages im Herbst fanden wir auf den Feldern keine Körner mehr, da war uns Euer Haus gerade Recht. Wir mussten seit dem nie mehr Hunger leiden. Schnell haben wir gemerkt das wir hier auch im Winter immer reichlich Futter haben werden. Und warm ist es hier ja auch.“

„Und wie viele gibt es von Euch jetzt?“ „Derzeit fünf“ erwiderte Gerda. Wir waren aber auch schon acht. Drei sind wieder auf die Felder gezogen und kamen nie mehr zurück.

„Gerda, aber ihr könnt hier nicht bleiben.“ Tim öffnete die Tür zum Vorratsschrank. „Wo genau wohnt ihr denn?“ Er ließ Gerda hinab, die inzwischen auf Tims Hand saß. Sie kletterte in den Schrank und zeigte ihm bereitwillig das Loch im Schrank. „Da hinten in diesem Loch.“ Das nutzen wir als Eingang zu den ganzen Tüten die hier stehen. Tim glaubte nicht was er da sah. Alle Tüten in denen Lebensmittel aufbewahrt waren, waren angefressen.

Gerda stand im Schrank und senkte den Kopf. Sie schien sichtlich traurig und fühlte sich auch schlecht, weil sie die anderen Mäuse verraten hatte. Die kamen auch schon herbei. Eine stieß Gerda an: „Warum hast du uns verraten?“
Tim der auch das vernommen hatte, wandte sich den Mäusen zu. „Gerda hat euch nicht verraten. Was meint ihr was passiert wenn meine Eltern das alles entdecken. Dann geht es euch richtig an den Kragen. Seid froh, dass sie euch noch nicht gesehen haben. Lasst mich also nachdenken. Versteckt euch jetzt noch hier im Schrank. Aber verhaltet euch leise, damit euch keiner erwischt. Wenn mir etwas eingefallen ist, hole ich euch hier raus.“ Die Mäuse schwatzten alle durcheinander, als Tim plötzlich die Autotüren klappen hörte.

„Schnell“ sprach er. Versteckt Euch und seit ganz leise.“ Tim schaffte es gerade noch die Tür zum Vorratsschrank zu schließen, da kam auch schon sein Vater um die Ecke, „Tim?“ fragte er „ist irgendwas“ Tim sah ihn an. „Nein was soll schon sein? Ich wollte mir nur einen Pudding aus dem Kühlschrank holen.“ Sein Vater lachte. „Aber du stehst am Vorratsschrank.“
Tim ging zum Kühlschrank nahm sich einen Pudding und verschwand so schnell er konnte in sein Zimmer. „Puh, das war knapp“ sprach er vor sich hin. „Bald hätte ich die Mäuse verraten.“

Es ist Abend geworden auf dem Bauernhof. Tim war eigentlich sehr müde und verschwand in seinem Bett. Doch so wirklich einschlafen konnte er nicht. „Was mach ich nur mit den Mäusen? Im Schrank können sie nicht bleiben. Einfach raus jagen, da erwischt sie die Katze. Irgendwo muss ich ein Versteck bauen. Aber wo?“ Tim fiel die Scheune ein. Da wollte er am nächsten Tag nachschauen, ob er ein Versteck bauen konnte. Und mit diesem Gedanken schlief er tief und fest ein.

Am nächsten Tag, die Sonne stand schon sehr hoch am Himmel, wurde Tim von seiner Mama geweckt. „Tim aufstehen, es ist fast Mittag. Du hast so fest geschlafen. Er erschrak, stand ganz schnell auf und rannte die Treppen herunter.

„Na na junger Mann“ rief sein Vater. Mal nicht so stürmisch.“ Setz dich hin und iss schnell etwas. Wir wollen nachher zu den Großeltern fahren“ Tim sah seinen Vater entsetzt an. „Zu den Großeltern? Aber..“ er brach den Satz ab und aß.
Kaum fertig gegessen kam auch schon seine Mama. „Beeil Dich bitte, wir wollen los.“

Tim der schon am Auto stand sah seinen Vater an: „Ich muss noch einmal schnell ins Haus zurück. Ich habe etwas vergessen.“ Gut aber beeil Dich.“

So schnell er nur konnte rannte Tim an den Vorratsschrank. „Gerda, bist Du da?“ er wartete eine Moment und rief sie erneut. „Gerda?“

Diese hat Tim längst gehört und kam herbei. „Ja“ „Pass auf ich habe eine Idee. Ich kann jetzt aber nichts tun, weil wir zu den Großeltern fahren. Ich erkläre Dir später alles. Bitte verhaltet Euch bis dahin ruhig, damit Euch Mimmie nicht erwischt.“

„Tim kommst Du“ hörte der Junge den Vater rufen. „Ja ich bin schon unterwegs.“ Tim schloss die Schranktür, ging hinaus und stieg ins Auto. Sie fuhren los.

Gerda saß noch immer hinter der Schranktür und rief die anderen. „Tim sagt er hat eine Idee. Wir müssen aber noch warten bis er zurück kommt. Was machen wir inzwischen?“ Eine der Mäuse hatte sofort eine Idee. „Lasst uns doch noch ein mal richtig herum toben. Hier in der Küche. Wer weiß wie lange wir das noch können.“

Sie öffneten vorsichtig die Schranktür und gingen heraus. „Die Luft ist rein“ rief sie. Und so kroch eine Maus nach der anderen aus dem Schrank. Wie immer zogen sie ihr Kreise. Kletterten auf den Schränken umher. Zwei von ihnen machten sich am Toaster zu schaffen, in dem noch eine Scheibe Toast war. Diese schnippte heraus und viel auf den Fußboden. Eine andere saß in der Bratpfanne und knabberte an den Bratkartoffeln herum.

Gerda, die die anderen toben lies, saß auf dem Fensterbrett im Küchenfenster und hielt Ausschau nach der Katze. Auf keinen Fall durfte sie die Mäuse sehen. Doch nur für einen Moment war sie unaufmerksam und Mimmie stand in der Küche und miaute. Die Mäuse finden an zu zittern. Gerda sah von oben auf die Katze, die Katze sah Gerda an. Während dessen nutzten die anderen Mäuse die Chance um zurück in den Schrank zu kommen. Drei von ihnen schleppten sogar die Toastscheibe mit davon. Und Gerda saß oben auf dem Tisch und rührte sich nicht mehr.

Mimmie die sich ganz sicher war, die Maus fangen zu können machte einen Satz auf den Tisch. Gerda rannte ans Küchenfenster und sprang vom Fensterbrett herunter auf den Fußboden und rutscht aus. Die Katze ihr hinterher. Doch eh sie Gerda packen konnte, war diese im Schrank verschwunden und knallte die Tür zu. Das Schloss der Schranktüre klackte und die Mäuse waren gerettet.“ Puh, das war knapp“ sprachen sie und versteckten sich lieber wieder.

Die Katze hingegen gab nicht auf und kratzte wie wild an der Schranktür. Solange bis man die Kratzspuren an der Tür sah.

Sie bemerkte nicht einmal das Tim mit seinen Eltern zurück war. „Mimmie wirst Du wohl aufhören da an der Tür zu kratzen!“ rief Tim’s Mutter und scheuchte die Katze aus dem Haus.

Tim wurde ganz schlecht als er sah, wie die Katze den Schrank zugerichtet hatte. Er bemerkte auch, dass die Toastscheibe nicht mehr im Toaster war. „Hoffentlich ist den Mäusen nichts passiert“ dachte er. „Mama ich glaube ich geh in mein Bett. Ich bin sehr müde.“ und damit war er auch schon verschwunden. Kaum oben angekommen hört er wie die Mutter schrie: „Ieee eine Maus.“ Sie hatte den Vorratsschrank geöffnet um nach zu sehen, warum Mimmie so gekratzt hatte.

Der Junge rannte die Treppen herunter. Direkt zum Schrank. Er sah Gerda, die ihn verdutzt ansah. Mama wo denn? Ich sehe keine Maus.“ Er gab Gerda ein Zeichen das sie sich wieder verstecken sollte. Was diese auch tat. „Na da“ rief die Mutter wieder. Nun war auch der Vater herzu gekommen. „Was habt ihr beiden denn nur?“ „Ach nichts Papa, Mama hat nur eine Maus gesehen, wo gar keine war.“ Er lächelte seinen Vater an, der allerdings schallend lachte. Tim ging nun endgültig in sein Zimmer. Ein wenig später gingen auch die Eltern ins Bett.

Der nächste Tag fängt für Tim sehr zeitig an. Es ist Wochenende. Seine Eltern schlafen noch. Das erste was er an diesem Morgen tat war nach den Mäusen zu sehen. Die waren aber alle noch da. Tim ging zunächst in die Scheune und schaufelte die Ecke vom Heu frei, die er sich für die Mäuse ausgesucht hatte. Er überlegt: „Irgendetwas muss ich finden, was aussieht wie eine kleine Höhle.“ Mit dem Gedanken verließ er die Scheune wieder. Er musste sich beeilen, denn er wollte fertig sein, eh seine Eltern auf wachten. Er wusste, dass sein Vater kleinere ausgehöhlte Baumstämme hinter der schöne hatte, die er längst vergessen hat. Also lief er hinter die Scheune und wurde fündig.

Er zog einen kleineren breiten Baumstumpf hervor der in sich fast ausgehöhlt war. Das Holz des Stumpfes selbst war fast verschwunden. Nur noch ein kleiner Rest stützte die morsche Baumrinde. Seitlich entdeckte Tim ein Loch welches nach hinten weg ging. Dieses sah von vorn wie ein kleiner Tunnel aus. „Genug Platz für die Mäuse.“ dachte Tim und trug den Baumstumpf in die Scheune. Und er hatte Glück. Der Baumstumpf war wie geschaffen für die frei geschaufelte Ecke. Schnell deckte er ihn mit Heu ab. „Ich muss alles noch vor der Katze schützen“. Mit dem Gedanken ging er erneut um die Scheune herum, holte sich noch ein paar Bretter, die er um den Baumstumpf legte. Anschließend verdeckte er alles noch einmal mit Heu. Nur einen kleine Tunnel lies er frei, der als Eingang für die Mäuse gedacht war. In die Scheunen Wand bohrt er ein klitzekleines Loch, dass nur so groß war, dass die Mäuse dort über den Tunnel im Baumstumpf ein und aus gehen konnten. Und nach draußen auf das Feld kamen.

Als er sich sein Bauwerk von weiten an sah, stand seine Mutter plötzlich hinter ihm. „Was machst Du hier?“ wollte sie von Tim wissen. „Nichts Mama ich habe nur etwas im Heu gespielt, weil ich euch nicht wecken wollte.“ Damit ging er mit seiner Mutter ins Haus.

Langsam wurden auch die Mäuse ungeduldig. Sie glaubten nicht mehr daran, dass Tim sie tatsächlich aus dem Schrank holen würde. Also taten sie was sie immer taten. Sie fraßen sich weiter durch die Lebensmittel im Vorratsschrank. „Hier raschelt doch was“ rief Tims Vater. „Ich hör nichts“ sprach seine Frau. Auch Tim gab zu verstehen das er kein rascheln gehört hatte, was aber nicht ganz der Wahrheit entsprach.

Spät am Abend, die Eltern waren noch vor dem Haus hatte Tim endlich die Gelegenheit den Schrank unbemerkt zu öffnen. Die Mäuse sahen ihn erschrocken an und stotterten. „Jetzt hast du uns aber erschreckt. Wir dachten schon du hast uns vergessen.“ „Nein, hab ich nicht. Ich hab euch heute in der Scheune einen neuen Unterschlupf gebaut. Da bring ich euch hin.“ „Jetzt? Sofort?“ riefen die Mäuse aufgeregt. „Nein heute Nacht. Wenn alles ruhig ist.“ Die Mäuse waren zufrieden und fieberten der Nacht entgegen.

Als es draußen dunkel war ging Tim wie gewohnt ins sein Bett. Er tat wieder einmal als wenn er schlief. Und das war auch gut so. Denn er hörte Schritte auf der Treppe. Es war sein Vater, der noch einmal nach ihm sehen wollte. Als er sah das Tim schon schlief ging er wieder hinunter. Es dauerte noch eine ganze Weile bis es total still war im Hause. Tim schlich zur Zimmertür und öffnete sie nur soweit, dass er hören konnte, ob es tatsächlich total still war. Dann zog er sich wieder an und schlich er die Treppen hinunter. Ohne auch nur ein Geräusch zu machen kam er in der Küche an.

Er öffnete den Schrank so, dass die Tür nicht anfangen konnte zu quietschen, so wie sie es sonst auch tat. Als er die Tür offene hatte fing er an zu leise lachen. Die Mäuse saßen alle schon hinter der Schranktür und warteten auf Tim.. „Jetzt geht es los“ riefen sie alle durcheinander, als sie Tim sahen. „Pscht seid leise!“ Ermahnte Tim die Mäuse. Wenn uns einer hört sind wir verloren. Na ihr seid mir ja eine echte Mäusebande. Wie soll ich euch alle auf einmal in euer neues Versteck bekommen? Halt Moment. Ich hab’s“ Ihm fiel ein, das im Schrank eine große Schale war, die er holte. Diese stellte er vor den Schrank und eine nach der anderen sprang hinein. Kaum war die letzte herein gestiegen, machte sich Tim auf den Weg in die Scheune, um die Mäuse in ihr neues Versteck zu bringen.

Dort angekommen stellte er die Schale ab. Die Mäuse schauten noch sehr zaghaft und trauten sich aus der Schale nicht heraus. Nun fasste sich Gerda ein Herz und sprang als erste heraus. Sie entdeckte sofort den Eingang und war verschwunden. Die anderen Mäuse erschraken. „Wo ist sie?“. Aber Gerda steckte längst ihre Nase wieder heraus. Kommt nur. Hier ist es total gemütlich. Danke Tim, Hier werden wir uns richtig wohl fühlen. Nun kommt schon. Keine Angst. Hier kann uns nichts passieren.“ Die anderen Mäuse nahmen all ihren Mut zusammen und folgten Gerda. Tim war froh, dass ihnen die neue Herberge zu sagte. Gerade wollte Tim gehen als er Gerda rufen hörte.

„Tim sag nur, wie sollen wir denn im Sommer nach draußen kommen? Und bist du sicher, dass die Katze uns hier nicht finden wird?“ Tim erklärte den Mäusen das er nach außen ein kleines Loch in die Scheunen Wand gemacht hat, damit sie im Sommer aufs Feld können. „Geh du mal durch den kleinen Tunnel im Baumstumpf Gerda. Ich gehe außen an die Scheunen Wand. Wir sollten uns treffen.“ Tim lief um die Scheune herum. Gerda war natürlich viel schneller und wartete schon auf Tim. „Erster!“ rief sie. „Nun bin ich auch sicher, dass die Katze uns nicht packen kann. Das Loch ist viel zu klein.“ Tim lachte und ging wieder zurück ins Haus. Nur ein paar Minuten war er wieder in der Scheune und legt noch ein wenig Käse für die Mäuse hin. Die kamen auch sofort an, um diesen in den neuen Bau zu schieben.

Die Mäuse waren sichtlich froh, so eine schöne Behausung zu haben. Obwohl es im Haus viel wärmer war. Mussten sie doch jetzt keine Angst mehr haben, dass sie beim futtern im Vorratsschrank erwischt werden.

„Geschafft“ dachte Tim und war sichtlich froh, dass sich die Mäuse wohl fühlten. „Denkt daran hütet euch am Tag dennoch vor der Katze. In der Nacht ist sie im Haus. Aber am Tag treibt sie hier draußen ihr Unwesen. Sammelt also besser nur in der Nacht die Körner vom Feld. Sobald der Winter beginnt unterstütze ich euch. Und nun passt gut auf euch auf.“

Damit ging Tim zurück ins Haus. Es war schon weit nach Mitternacht, sodass er nur noch eins wollte. Schlafen.

Als Tim am Morgen erwachte und in die Küche kam, sah er wie seine Mutter den Vorratsschrank ausräumte.

„Sieh nur Tim. Hier ist alles angefressen. Die ganzen Tüten sind offen. Da war doch eine Maus.“ Tim sah seine Mutter an und wusste nicht recht ob er grinsen sollte. „Ja Mama vielleicht hast du Recht und da war tatsächlich eine Maus. Aber Mimmie hat so am Schrank gekratzt. Sicher hat die Maus Angst bekommen und ist davon gelaufen. Hast Du noch eine gefunden?“ Die Mutter verneinte. Sie nahm eine Tüte nach der anderen heraus und legte sie auf den Küchentisch.

Inzwischen hatte sich auch der Vater in der Küche eingefunden. „Was macht ihr denn da?“ „Sieh nur wir müssen alles neu kaufen. Scheinbar waren hier doch Mäuse am Werk.“ Der Vater schüttelte den Kopf. „Wie sollen die denn in den Schrank gekommen sein. Er bückte sich und sah sich den Schrank genauer an. „Na da sieh an. Schaut mal. Hier in der Rückwand des Schrankes ist ein Loch. Rein genagt. Das können doch nur Mäuse gewesen sein. Die haben aber ganze Arbeit geleistet.“

Der Vater verschloss das Loch, sodass keine Maus mehr je eine Chance hatte in diesen Schrank zu klettern. Kaum hatte er das Loch verschlossen wollte er die halb vollen Tüten auf dem Küchentisch entsorgen. „Ach lass nur Papa, das erledige ich dann gleich.“ Der Vater sah Tim zwar verdutzt an, weil Tim diese Arbeit nie freiwillig übernahm, willigte aber dennoch ein.

„Komm lass uns neue Vorräte kaufen“ fiel der Mutter plötzlich ein. Tim bleibt zu Hause. Als die Eltern vom Hof weg waren, rettet aus den Tüten alles was noch zu retten war und brachte es den Mäusen in die Scheune. Als er dort an kam traute er seine Augen nicht. Die Mäuse tobten in der Scheune herum und hatten sichtlich Spaß. Sie bemerkten Tim nicht einmal. „Gerda“ rief Tim ein wenig forsch. Die Mäuse waren mit einem Mal ganz stille. Gerda sah vom Dachbalken herunter. „Ja“. Tim konnte sie nicht gleich finden. „Ach da bist Du. Hab ich euch nicht gesagt ihr sollt am Tag besser aufpassen? Wegen der Katze?“ Die Mäuse zogen sich stillschweigend zurück. „Gerda“ rief Tim wieder. „Nun komm schon. Ich meine es doch nicht böse. Sieh mal was ich hier für euch hab. Der Rest aus den aufgerissenen Tüten. Vielleicht könnt ihr das ja noch gebrauchen.“ Gerda war froh, dass Tim nicht böse auf sie war und versprach ihm in Zukunft besser auf zu passen.

Ab diesem Tag versorgten sich die Mäuse im Sommer vom Feld. Im Winter kam Tim zu ihnen und brachte ihnen Futter.

Und manchmal, wenn niemand mehr zu hören war, nahmen die Mäuse in der Nacht all ihren Mut zusammen und rannten wieder durch die ganze Scheune. Verhielten sich am Tag aber ganz still. Mimmie brachte immer noch Mäuse zu Tim. Aber die waren nicht aus der Scheune. Und auch der Vorratsschrank in der Küche blieb ab da unversehrt.